Wunddokumentationen für optimale Versorgung und haftungsrechtliche Absicherung

22.10.24

Wunddokumentationen nach Expertenstandard sind in schriftlicher Form gesetzlich bindend und schützen vor haftungsrechtlichen Angriffen. Zudem sind Wunddokumentationen auf Papier oder in digitaler Form wichtig für eine optimale qualitativ hochwertige PatientInnen-Versorgung.

Diese Dokumentationen beruhen nicht auf Freiwilligkeit und sind standardisiert (DNQP-Expertenstandard für die Pflege von Menschen mit chronischen Wunden) sowie rechtlich bindend (§ 630f BGB). Änderungen im Nachhinein (Datum!) sind nur möglich, wenn der ursprüngliche Inhalt nicht verändert wird. Manipulationen können fristlose Kündigungen bewirken.

Wunddokumentation

Schriftliche Dokumentationen sind verpflichtend

Zur Wunddokumentation gehören mehrere Schritte: Zuerst wird eine ausführliche Wundanamnese aufgestellt Dazu gehören Krankheitsbild, soziales Umfeld und psychosoziale Aspekte, bisherige Medikationen und Behandlungen, etc.
Dann erfolgt die eigentliche schriftliche Dokumentation mit Beschreibung der Wunde und anderen bindenden Parametern wie Wundart, Größe, Ursache, Lokalisation, Geruch und vielem mehr. Eine Datierung mit Unterschrift darf auch nicht fehlen, deswegen eignen Mustervorlagen, die man nur noch mit persönlichen PatientInnen-Daten versieht.

Schriftliche Dokumentationen sind verpflichtend, nicht jedoch ergänzende, visuelle Fotodokumentationen, die den Heilungsprozess jedoch besser darstellen können. Allerdings ist hier Vorsicht geboten, da eine Verletzung von Persönlichkeitsrechten (Stichwort Intimsphäre) möglich ist. Auch benötigen BehandlerInnen für Fotodokumentationen eine Erlaubnis in Form einer Einwilligungserklärung von PatientInnen. Wer dies nicht befolgt, dem droht Geld- oder Freiheitsstrafe.

Fotoaufnahmen sollten auch gelegentlich im Heilungsprozess aktualisiert werden. Dies ist jedoch nicht durch den Gesetzgeber geregelt, in welchen Abständen fotografiert werden sollte. Geregelt ist aber, welcher Abstand zur Wunde eingehalten werden sollte und dass immer die gleichen Lichtverhältnisse benötigt werden. Ein 90-Grad-Winkel zur Hautoberfläche ist ebenso ideal für Fotowunddokumentationen, die mit Hilfe einer App (Healico, WundDoku oder Companion) qualitativ hochwertig gewährleistet werden.