Exulzerierende Tumorwunden benötigen besondere Aufmerksamkeit und Expertise

26.05.25

Chronische Wunden können bösartig entarten, darauf haben ExpertInnen auf dem Deutschen Wundkongress in Bremen hingewiesen.
Durch den demografischen Wandel der Gesellschaft nehmen maligne Läsionen der Haut zu. Die Ulzera entstehen entweder als primäre Hauttumore, als Hautmetastasen eines Primärtumors oder aber als entartete chronische Wunde. Fünf bis acht Prozent aller TumorpatientInnen erkranken an einem malignen Hauttumor.

Bei vorhandener Therapieresistenz einer Wunde, muss immer eine Abklärung des Gewebes erfolgen, ob der Tumor maligne entartet ist und Gewebeproben entnommen werden, ob vielleicht ein Plattenepithelkarzinom vorliegen könnte.

Tumorwunde Hautkrebs

Die bestmögliche Versorgung

Exulzerierende Tumorwunden sind durch den Zerfall einer Geschwürbildung gekennzeichnet. Sie machen schwerwiegende Komplikationen wie schwere Blutungen, deshalb entfällt hier ein chirurgisches Debridement. Blutungsanfällige Wunden können auch stark exsudieren (mehr als ein Liter Wundflüssigkeit am Tag). Der Verbandwechsel sollte immer schmerzlos vollzogen werden, deshalb eignen sich Superabsorber. Exulzerierende Wunden haben zudem den Nachteil einer Geruchsbelästigung, verbunden mit starken Schmerzen, weil Sekundärinfektionen mit Bakterien vorherrschen können. Aus diesem Grund eignen sich wechselnde antimikrobielle und aktivkohlehaltige Wundverbände, erklären unter anderem ICW-Fachleute.

Damit diese Wunden richtig behandelt werden können, stehen individuelle Lösungsansätze mit Schmerzlinderung und Erhaltung der Lebensqualität Betroffener im Fokus sowie eine Behandlungskompetenz.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin, kurz DGP, weist darauf hin, dass ihre Pflegeleitlinien bei onkologischen Wunden zugleich auch die psychische Situation der PatientInnen im Auge haben, denn Hauttumore dieser Art isolieren PatientInnen unter Umständen, aus Ekel, Scham, etc.

Die Initiative Chronische Wunden (ICW) setzt vermehrt auf Schulungen für Fachpersonal, um Diagnostik, Therapie und Ursachenforschung zu lehren, denn meist sind Pflegepersonen unsicher im Umgang mit exulzerierenden Wunden. Die Initiative und 12.000 WundexpertInnen forcieren dabei eine Herausarbeitung von Qualitätsmerkmalen für ein Gütesiegel in einem Pilotprojekt, für eine Zertifizierung nach ICW-Standard.