17. ICW-Kongress: Versorgungsstrategien in der Wundbehandlung anpassen

24.03.25

Der 17. Interdisziplinäre WundCongress fand bereits im November 2024 unter dem Motto „Gesundheit gestalten und Wunden heilen“ in den Kölner Sartory-Sälen statt. Er ist bei Interessierten und Wund-ExpertInnen gut angekommen, denn Fachleute des ICW präsentierten neue angepasste Versorgungsstrategien für das Wundmanagement sowie auf Erfolg basierende vielversprechende Ansätze.  

Dazu gehört unter anderem auch grenzgängerisches Verhalten rund um die Wundversorgung, wie PD Dr. Gunnar Riepe, Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie am Klinikum Heilig Geist Boppard proklamierte.  Andere Fachleute verwiesen auf eine ausgeprägtere PatientInnen-Kommunikation, weil Betroffene Angst vor unbekannten Therapien und Interventionen im Wundbereich haben.  

Interdisziplinäre Netzwerke und Teampraxen helfen bei wachsendem Versorgungsdruck, diesen zu bewerkstelligen.  

Wundversorgung und Gesundheit

ICW-Veranstaltung 2024: Wundversorgung, Recht, Sexualität und Rauchstopp

Ein heikles Thema der ICW-Veranstaltung 2024 war Sexualität bei Menschen mit chronischen Wunden, die optisch eine Abschreckung sind und durch üblen Wundgeruch auffallen können. Expertin Gabriele Stern gab diesem Thema genügend Raum, damit zukünftig Leid und Schmerzen verhindert werden können.  

Das dritte große Themenfeld waren gesetzliche Maßnahmen im Zusammenhang mit Wundversorgung und medizinische sowie rechtliche Fragen zum Debridement von Wunden (Techniken der Wundreinigung). Sinnvoll sind demnach laut Expertise vor allem spezialisierte Einrichtungen in der Wundversorgung. Im Blick haben Hersteller von Wundversorgungsprodukten vor allem komplexe Versorgungssituationen. Verschiedene Symposien mit namhaften Unternehmen gaben hier Einblick in komplexe medizinische Zusammenhänge. Die Paul Hartmann AG, Smith&Nephew, die Urgo GmbH und Lohmann&Rauscher referierten in verschiedenen Vorträgen über Behandlungserfolge, Infektionen beim Diabetischen Fußsyndrom (DFS) sowie über Kaltplasma-Aerosol-Anwendungen zur Wundbehandlung. Ferner wurden Versorgungslösungen nach aktuellen wissenschaftlichen Leitlinien vorgestellt und lokaltherapeutische Wundauflagen, Kompressionstherapien und Bandagierungstechniken an einem Münchner Klinikum.  

Auch über ein Rauchstopp bei WundpatientInnen wurde diskutiert. Zwei Experten von Philip Morris International (PMI) lieferten nur Pro-Argumentationen für konsequentes Aufhören oder zumindest für Nikotin-Alternativen, wenn RaucherInnen mit dem Zigaretten-Konsum nicht aufhören können.  

Der Zigaretten-Konzern klärte auf, dass Substitutionsprodukte immer noch viel besser sind als Verbrennungsprodukte des Tabaks, die schädliche Auswirkungen auf die Wundheilung haben. Kaugummis, Pflaster, E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind danach mögliche Alternativen.