Tumorwunden sind medizinisch und pflegerisch eine Herausforderung

24.03.25

Chronische Wunden können maligne (bösartig) entarten, deshalb müssen therapieresistente Ulzera diagnostisch genauestens abgeklärt werden, erklären ExpertInnen für die Qualität in der Versorgung von Tumorwunden, sogenannten exulzerierenden Wunden.  

Pflegeleitlinien solcher Tumore, die komplex und individuell zu therapieren sind, müssen von WundexpertInnen, beispielsweise nach ICW-Standard, behandelt werden.  

Bei Verdacht auf solche Tumorwunden muss das chirurgische Entfernen von Gewebe (Probeexzision) an erster Stelle stehen sowie die Ursachenforschung., denn es gibt primäre Hauttumore oder auch Hautmetastasen, die von anderen Primärtumoren im Körper der Betroffenen stammen.  

Bei Malignom-Verdacht werden dann mehrere Proben des Wundrandes und der Mitte der Wunde genommen. Plattenepithelkarzinome zeigen beispielsweise Verhornungen im Randwallbereich der Läsion sowie zentrale Gewebenekrosen.  

Ist die Diagnosestellung erfolgt, stehen Schmerzlinderung und die Erhaltung der Lebensqualität der PatientInnen im Vordergrund, wenn alle kurativen Maßnahmen der onkologischen Wunden ausgeschöpft sind.  

Analyse Wundversorgung

Versorgung von Tumorwunden: Herausforderungen und therapeutische Ansätze

Therapeutisch kommen Saugkompressen mit Superabsorbern und Distanzgitter in Frage, weil Tumorwunden blutungsanfällig sind und sehr viel Exsudat abgeben (oft mehr als ein Liter pro Tag!).  

Der Geruch der Tumorwunde und die Schmerzen sind übel. Der Zellzerfall und eine Besiedlung anaerober Bakterien führt zu einem sehr fiesen Geruch der Wunde, der aber mit Wundspüllösungen, Aktivkohle und antimikrobiellen Wundauflagen einigermaßen in den Griff zu bekommen ist. Jodhaltige Wundkompressen und Silberauflagen im Wechsel können das Problem zudem minimieren. Auf keinen Fall darf eine Wundreinigung (Debridement) wegen der Blutungsneigung vollzogen werden.  

Da es sich bei exulzerierenden Tumorwunden um komplexe und individuell händelbare Läsionen handelt, dürfen nur Pflegefachkräfte mit Expertise an die Wunden herangelassen werden. Betroffene leiden nämlich auch unter der Körperbild-Zerstörung und benötigen wegen der psychosozialen Aspekte Hilfe von WundexpertInnen, die die optimalen Wundauflagen aussuchen und die Qualität in der Versorgung gewährleisten können.