Ulcus cruris: PatientInnen benötigen Geduld und die richtigen therapeutischen Maßnahmen
30.01.25
Ulcus cruris, umgangssprachlich als offenes Bein bezeichnet, ist eine tiefe, meist nässende chronische Wunde im Bereich des Unterschenkels oder Fußes, die durch eine verzögerte Heilung gekennzeichnet ist.
Die Ursachen sind meist komplex, denn man unterscheidet drei Arten sogenannter offener Beine:
Ulcus cruris venosum ist die häufigste Form und kommt mit 70 bis 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit am meisten vor. Diese Art der Wunde ist von chronischer Venenschwäche (chronisch-venöse Insuffizienz) geprägt.
Die arteriell bedingte Form (Ulcus cruris arteriosum) tritt im Rahmen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) auf und ist durch starke Schmerzen gekennzeichnet. Nur 10 bis 20 Prozent aller Betroffenen mit offenen Beinen leiden hierunter. Die dritte Form (Ulcus cruris mixtum) ist eine Mischform beider Erkrankungen.

Chronische Wunden früh erkennen und behandeln: Prävention und Therapie von Ulzera
Daneben gibt es noch das Diabetische Fußsyndrom, das gehäuft bei Betroffenen mit Diabetes mellitus auftritt. Patientinnen mit Ulzera leiden unter Schwellungen, Ödemen, Verfärbungen, Juckreiz und Schuppen sowie Verhärtungen der Haut. Schmerzen und ein Schweregefühl der unteren Extremitäten sowie ein verzögerter Heilungsprozess gehören auch zum Krankheitsbild als typische Symptome bei ausgeprägter Venenschwäche, Arteriosklerose und Diabetes. Risikofaktoren sind zudem Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht und eine genetische Prädisposition für eine gestörte Blutzirkulation oder Durchblutungsstörungen.
Wenn die Ursachenforschung abgeschlossen ist, folgt die eigentliche Behandlung, die je nach Heilungsdauer und unterschiedlichem Schweregrad, Alter der Patientinnen und Begleiterkrankungen gerne drei bis sechs Monate oder auch länger in Anspruch nimmt. Deshalb ist eine frühzeitige Intervention durch ärztliches oder pflegerisches Fachpersonal essenziell. Die Prävention solcher chronischer Wunden steht dabei immer im Vordergrund.
Beim geringsten Verdacht auf Ulzera sollte die Hausarztpraxis konsultiert werden. Ärztinnen und Ärzte der Phlebologie, Angiologie, Dermatologie und gegebenenfalls der Diabetologie können diagnostisch und therapeutisch hinzugezogen werden.
In allen Fällen bedarf es einem ausgeklügelten Therapie- und Pflegeplan und Beratung bezüglich Hautpflege, Bewegung sowie Ernährung, damit Ulcus cruris-PatientInnen bessere Heilungschancen und weniger Komplikation sowie Rückfälle haben.