DDG-Positionspapier: Strukturierter Behandlungsprozess vor drohender Amputation wichtig
04.09.2024
Das Ziel der AG Diabetischer Fuß der DDG (Deutsche Diabetes Gesellschaft) ist die Verbesserung der Therapie und der Versorgungsstrukturen für Menschen mit diabetesbedingten Fußerkrankungen in Deutschland.
Die DDG erklärt in einem Positionspapier dazu, dass bisherige Erfolge der Amputationsvermeidung bei Diabetischen Fußsyndrom dank des KHVVG (Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz) zwar gelungen seien, dennoch würde es Kritikpunkte und Forderungen geben, um die Maßnahmen zur Qualitätssicherung besser umsetzen zu können.
Die Forderungen der AG
Eine Forderung der AG der DDG ist es, amputationsvermeidende Therapien anzubieten, die nachweislich bestimmte Behandlungsstrategien verfolgen, die interdisziplinär und multiprofessionell strukturiert und spezialisiert sind.
Dafür reicht die bisherige Zuweisung zu sogenannten Leistungsgruppen nicht aus, weil demnach nur die Facharztrichtung Berücksichtigung findet. Menschen mit DFS bräuchten allerdings in vielen Fällen keine auf Facharzt-Status basierende Leistungsgruppen-Einteilung, sondern oben erwähnten strukturierten Behandlungsprozess mit besonderer Expertise von ÄrztInnen der Leistungsgruppe „Endokrinologie“ und „Diabetologie“ in Zusammenarbeit mit medizinischem Wissen von FachärztInnen der Inneren Medizin und Allgemeinmedizin, die beide in den Prozess mit einzubeziehen sind.
Die AG Fuß fordert überdies, dass für die Leistungsgruppen-Einordnung bestimmte Kriterien erforderlich sind und dass es eine bundesweit einheitliche Anerkennung für DiabetologInnen geben muss, die bislang Landesärztekammer-abhängig unterschiedlich beurteilt wurden. Diese Forderungen würden damit das Krankenhaustransparenzgesetz von Oktober 2023 zur Sicherstellung der Qualität der stationären Versorgung unterstützen.
Auch dürften laut AG Fuß DiabetikerInnen mit DFS nur in spezialisierten Zentren behandelt werden. Sogenannte Disease-Management-Programme (DMP) sind strukturierte Behandlungsprogramme für kranke Menschen mit chronischen Erkrankungen. Deshalb sind derartige Zweitmeinungsverfahren vor einer drohenden Amputation der unteren Extremitäten auch so wichtig, erläutert die AG, die sich auch für eine Implementierung einer Komplexpauschale bei Typ 1- und 2-DiabetikerInnen stark macht.