Diabetische Fußulzera: Richtungsweisende Wundheilungsmethode mit kaltem Plasma ohne Nebenwirkungen
04.09.2024
Australische, japanische, britische und US-amerikanische ForscherInnen um Hauptautor und Plasmamediziner Ender Szili haben eine sanfte Heilmethode bei diabetischen Fußulzera entwickelt, die unter Umständen auch bei Tumoren, anderen chronischen Wunden und inneren Infektionen zum Einsatz kommen könnte.
In klinischen Studien wurde bislang der Beweis erbracht, dass PAHT (Plasma-aktivierte Hydrogel-Therapie) eine echte alternative Behandlungsmethode bei DiabetikerInnen mit schwärenden Wunden, die schmerzen, schwellen und stark eitern, ist, denn sonst wären zahlreiche Amputationen weiterhin unumgänglich.
Durchbruch in der Behandlung mit kaltem Plasma
Dem internationalen Forschungsteam ist nach zehnjähriger Forschungsarbeit ein echter Durchbruch gelungen, weil die Behandlung mit kaltem Plasma (elektrisch ionisiertes Gas) und Sauerstoff sowie Stickstoff aus der Luft eine natürliche Bakterienabtötung einleitet.
Die biologisch abbaubare Therapie mit PAHT hat durch chemische Oxidation in einem wasserhaltigen, gelartigen Milieu auf der Wunde keimtötende Wirkung: Bakterien wie E. coli und P. aeruginosa werden abgetötet, sodass Antibiotika keine Resistenzen mehr ausbilden können und Silberwundauflagen auch keine zellschädigenden Ausmaße hinterlassen. Außerdem regt die Abtötung von infektiösen Bakterienstämmen bei diabetischen Fußulzera, die bei DiabetikerInnen in 30 Prozent aller Fälle vorkommen, die körpereigenen Abwehrmechanismen an.
Der sanfte Heilungsprozess könnte auf diese Weise viele Extremitäten von einer halben Milliarde Menschen weltweit mit Diabetes retten. Die von WissenschaftlerInnen bezeichnete sogenannte stille Pandemie ist ein globales Thema und wurde jahrzehntelang vernachlässigt. Jetzt scheinen Betroffene endlich aufatmen zu können.