Fischhaut: Wunderwaffe im Kampf gegen behandlungsresistente Wunden?

24.03.25

Fischhaut vom isländischen Kabeljau kann in spezialisierten Wundzentren auf Kosten der Krankenkassen bei Menschen Einsatz finden, die unter behandlungsresistenten Wunden leiden.  

Die Kabeljau-Fischhaut ist unter dem Elektronenmikroskop der menschlichen Oberhaut in Struktur und Poren sehr ähnlich, deshalb wird sie als Medizinprodukt aufbereitet und von der menschlichen Haut wie eigene Haut assimiliert.  

Die Fischhaut regt die Fibroblasten im Wundgrund an, die eigene Wunde umzubauen und zu verschließen, sodass die geschädigte Haut besser heilen kann.  

Die Fischhaut ist Reserve für schlecht heilende und chronische Wunden, und beschleunigt die Wundheilung durch den hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Außerdem fördert die Kabeljau-Haut die Bildung neuer Blutgefäße. Es findet eine Geweberegeneration statt, bei der menschliche Zellen in die Fischhaut einwandern.  

Fischhaut

Fischhaut-Therapie: Innovative Wundbehandlung mit Potenzial

Betrachtet man die Fischhaut-Behandlung im Gegensatz zur normalen Standard-Therapie, dann zeigen sich um 50 Prozent höhere und beschleunigte Heilungsraten, obwohl ExpertInnen eine Vergleichsstudie an Menschen mit Diabetischem Fußsyndrom (DFS) kritisieren. Die Studie hätte demnach nicht alle Wundarten berücksichtigt, sondern nur Wunden, die bei Diabetikern beispielsweise durch Gefäßerkrankungen und venöse Insuffizienzen entstehen. Fraglich ist nämlich, ob bei diesen Grunderkrankungen allgemeingültige Aussagen zum schnelleren Abheilen beim Einsatz von Fischhaut zutreffend sind.  

In der Chirurgie wird Fischhaut dennoch als innovatives medizinisches Produkt zur Wundheilung und Geweberegeneration angesehen, obwohl die Fischhaut des Kabeljaus, je nach Größe der Wunde, teuer ist. Eine zellfreie Stützstruktur, die sogenannte Fischhaut-Matrix, kostet je nach Größe der Wunde zwischen 100 und 1.500 Euro und wird nur von Kassen übernommen, wenn spezialisierte Zentren die Behandlung vornehmen.  

Fachleute aus der Chirurgie sind sich aber sicher, dass ein bis maximal vier Therapien günstiger sind als langwierige Wundbehandlungen oder sogar Amputationen, wenn hartnäckige Wunden letztlich nicht heilen wollen.