Inkontinenz-assoziierte Dermatitis: Risikofaktoren-Einschätzung wichtig für Prävention
24.09.25
Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis, kurz IAD, ist eine Entzündung der Haut, die durch wiederholten und langen Kontakt mit Urin und/oder Stuhl ausgelöst werden kann und somit die Hautbarriere schädigt.
Demnach gibt es bestimmte Risikofaktoren, die bei der Pflege von inkontinenten Personen besonders beachtet werden sollten, denn IAD taucht besonders häufig in der ambulanten und stationären Langzeitpflege, bei der geriatrischen Versorgung von PatientInnen und in der Intensivpflege auf.

Effektive Präventationsmaßnahmen sind das A und O
Kommt die Haut mit Urin und/oder Stuhl in Berührung, kann sich diese irritative Kontaktdermatitis bilden, die mit Rötung, Juckreiz und Schmerzen im betroffenen Hautbereich, meist am Gesäß oder im Genitalbereich, einhergeht. Oberflächliche Haut- und Schleimhautläsionen (Erosionen) und Schädigungen bis in tieferliegende Schichten der Haut, die bis in die Lederhaut (Dermis) reichen, können Sekundärinfektionen nach sich ziehen und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.
Es wird auch darüber diskutiert, ob es einen direkten Zusammenhang zu einem Dekubitus (Wundliegegeschwür) gibt.
Effektive Präventionsmaßnahmen sind „das A und O“ jedes pflegerischen Versorgungsprozesses mit inkontinenten Personen. In der Pflegepraxis kommt eine möglichst genaue, evidenzbasierte Risikoeinschätzung – mit Wahrscheinlichkeitsvorhersage für das Ereignis IAD – zum Tragen.
Präventive Pflege- und Schutzmaßnahmen wie eine schonende Hautreinigung, der Einsatz sehr gut absorbierender Inkontinenzprodukte wie Windeln sowie die Anwendung von Hautschutzprodukten sind wichtig im präventiven Wundmanagement bei einer zugrundeliegenden Inkontinenz.
Daneben gibt es bestimmte Risikofaktoren, die Pflegepersonen kennen sollten, und die zur Ermittlung des individuellen Risikos herangezogen werden müssen:
Indirekte Risikofaktoren sind das Alter von Betroffenen, die Anamnese (Krankheitsbild) und klinische sowie demografische Merkmale. Dabei ist kein statistischer Zusammenhang zu den Ursachen der Erkrankung erkennbar. Ein höheres Lebensalter bedingt nämlich nicht ursächlich eine Kontaktdermatitis, während direkte Risikofaktoren wie Bewegungsmangel und Immobilität Ursachen für das Auftreten von IAD mit Gewebestruktur-Zerstörung sind.
Stellschrauben für eine effektive Prävention der IAD sind deshalb zuerst direkte Risikofaktoren und deren Beseitigung oder zumindest Verringerung.
Quelle: https://www.bibliomed-pflege.de/sp/artikel/51721-das-risiko-evidenzbasiert-einschaetzen