Kurzweiliges Wundversorgungsprodukte-Chaos: Apotheken räumen Warenlager auf

22.04.25

Da „Sonstige Produkte zur Wundbehandlung“ bis zum 2. Dezember 2025 mit Hilfe des Gesetzgebers auf Grundlage des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz, kurz GVSG, erstattungsfähig bleiben, räumen InhaberInnen von Apotheken nach kurzweiligem Versorgungschaos ihren Warenbestand auf.  

Das Aufräumen des Warenlager-Bestandes für Wundversorgungsprodukte führt dazu, dass die Produktpalette optimiert werden kann, das erklärt Djawed Jacobi, der Inhaber der Löwen-Apotheke, die sich in Lemförde befindet.  

Als die Lauer-Taxe zwischenzeitlich für bestimmte Produkte zur Wundversorgung keine Preise gelistet hatte und eine Versorgungslücke drohte, war für Apotheken kurzfristig Chaos angesagt. Doch mit Stichtag 2. März 2025 waren fast alle Unstimmigkeiten behoben, weil auch herstellende Unternehmen die Kennzeichnung zur Abrechnungsfähigkeit aufgenommen hatten.  

Ärztinnen und Ärzte, die im Februar derartige Wundversorgungsprodukte verschrieben hatten, konnten durch Kommunikation mit Apotheken für betroffene Produkte aufgeklärt werden. Apotheken rechneten die betroffenen Produkte zum Teil auch erst später ab.  

Apotheke

"Produkte, die nicht häufig verschrieben werden, werden nicht mehr im Warenbestand zu finden sein"

Da die Studienlage zum Nutzennachweis diverser Wundheilungsprodukte für Apotheken unübersichtlich ist und bleibt, daran wird die angeblich geschaffene Transparenz des Beleges durch Studien auch nicht viel mehr ändern. Sind die Studienergebnisse für einige Wundprodukte schlecht, werden sie vom Markt verschwinden, resümiert Apotheker Jakobi, der seinen Lagerbestand derweil reduziert und das Warensortiment aufräumt. Produkte, die nicht häufig verschrieben werden, werden einfach nicht mehr in seinem Warenbestand zu finden sein.  

Der Apotheker verlässt sich auf Produkte, die derzeit marktfähig sind und eine Wunde optimal versorgen können. Zur Wundheilung bräuchte es danach keine neuen Auflagen, die denselben Zweck erfüllen würden, denn schon heute gibt es viele Anbieter mit nahezu identischen Sortierungen, die gut bis sehr gute Ergebnisse liefern.