Schlecht heilende Wunden im Fokus: Ursachen, Behandlung und Prävention

30.01.25

Chronische Wunden sind Langzeitwunden, die älter als acht Wochen sind. Sie bedürfen auf jeden Fall einer ganzheitlichen Therapie mit medizinischer und psychischer Unterstützung durch ExpertInnen des Wundmanagements, erklärt Patrick Sklomeit MD, der auf ästhetisch dermatologische Chirurgie und klassische Dermatologie spezialisiert ist:

Immer sind die Ursachen für chronische Wunden in gesundheitlichen Problemen zu suchen, deshalb ist die Kenntnis der Ursachen neben der richtigen Wundversorgung wichtig, erklärt der ärztlich und fachlich hervorragend ausgebildete Experte.
Krankheiten wie die periphere arterielle Verschlusskrankheit, kurz PAVK, stören die Durchblutung in den Beinen.
Das durch einen Diabetes verursachte Diabetische Fußsyndrom kann zu Nervenschädigungen in den Extremitäten führen und somit zu chronischen Wunden, genau wie ein geschwächtes Immunsystem bei Krebskranken. Auch sind schwere und schwerste Verletzungen ursächlich für nicht heilende Wunden.

Wundversorgung durch Krankenpfleger

Die Therapiemaßnahmen

Die Therapie einer chronischen Wunde ist komplex und deshalb besonders herausfordernd. Effektivität und Individualität der Behandlung stehen im Vordergrund. Immer sind Methodik und Technik ausschlaggebend. Im ersten Schritt erfolgt die Desinfektion der Wunde, dann schaut man sich die Art und den Status der Wunde an und entscheidet, welche Wundauflagen in Frage kommen, erklärt Sklomeit.

Im Vordergrund stehen die Absorption von Wundflüssigkeit, das Feuchthalten der Wunde und der Infektionsschutz. Wundauflagen der Klasse II bieten diesen Vorteil. Die Inhaltsstoffe der Wundauflagen sind Alginate und Hydrokolloide zum Feuchthalten. Auch kommen Schaumstoffauflagen zum Einsatz, die den Heilungsprozess beschleunigen. Darüber hinaus gibt es noch andere Therapien und Techniken, die den Heilungsverlauf anregen, wie die VAC-Technik mit Vakuumunterstützung sowie eine hyperbare Sauerstofftherapie in speziellen Kammern. Hauttransplantationen und Schmerztherapien sind auch Teil des Wundmanagements.

Damit eine chronische Wunde erst gar nicht entsteht, ist Prävention das A und O. Ein gesundes Leben mit viel Bewegung und guter Ernährung ist wichtig sowie regelmäßige Kontrollen zur Gesunderhaltung des Körpers, rät der Fachmann. Daneben ist das Tragen von gutem Schuhwerk unerlässlich sowie Maßnahmen zur Hautpflege mit Hydratation. Hilfsmittel wie Matratzen, Kissen und Kompressionsstrümpfe können eine Druckentlastung bewirken.

In jedem Fall benötigen Betroffene mit chronischen Wunden ärztliche und fachliche Expertise sowie soziale und emotionale Unterstützung mit Hilfe von Netzwerk-Strukturen.