Verantwortungsbereiche in der Wundversorgung für das Pflegefachpersonal

29.07.2024

In der Wundversorgung dürfen bislang nur nach ärztlicher Verordnung sach- und fachgerechte Wundversorgungsmaßnahmen umsetzen, denn der Prozess erfordert sozialrechtliche Verordnungspflichten und eine haftungsrechtliche Verantwortung von allen Akteuren des Versorgungsprozesses.

Eine ärztliche Verordnung ist somit die Grundlage für die Regelversorgung, die auf evidenzbasierter Methodik beruht. Grundlage sind demnach standardisierte Leitlinien und Referenzpunkt für eine qualitativ hochwertige Versorgung, in der die Kommunikation aber nicht fehlen darf, weil Pflegefachpersonen eine persönliche Verantwortung und Haftung im Wundversorgungsprozess übernehmen.

Wundversorgung durch Krankenpfleger Fuß

Die 3 Expertenstandards

Danach gibt es vor allem drei Expertenstandards und wissenschaftliche Ausarbeitungen für das Pflegepersonal, das sich an den DNQP-Regeln „Dekubitusprophylaxe in der Pflege“ und „Pflege von Menschen mit chronischen Wunden“ sowie den S3-Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung e.V. „Lokaltherapie schwerheilender Wunden“ zu orientieren hat.

„Falsch“ ist aber eine ärztliche Anweisung nur dann, wenn gegen medizinische und pflegerische Grundsätze seitens der ÄrztInnen verstoßen wird, wie zum Beispiel gegen Hygiene-Vorschriften des RKI. „Falsche Einschätzungen“ von Seiten der Pflegefachpersonen sind daher eher vage zu beurteilen.
Professionelle WundexpertInnen dürfen allerdings immer dann Wundversorgungen ablehnen, wenn sie Fehler in der Durchführung entdecken, deshalb ist Kommunikation die Grundlage für die Umsetzung von wissenschaftlichen Leitlinien.
Des Weiteren ist die Wunddokumentation zentral für den Informationsaustausch unter den Protagonisten und für die Nachvollziehbarkeit des Therapieerfolges. Ist die Entwicklung der Wundheilung danach als eher negativ einzustufen, muss über neue Therapieansätze interdisziplinär kommuniziert werden. Eine Verzahnung von ärztlicher und pflegerischer Seite bildet dabei die Basis für die Genesung der PatientInnen und deren Wundversorgungsprozess.