Versorgungsqualität Wachkoma-PatientInnen: Expertin empfiehlt den Einsatz von Hilfsmitteln
24.02.25
Katja Biegus ist Expertin für den Wachkoma-Bereich in der außerklinischen Intensivpflege. Die examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin arbeitet schon seit fünf Jahren dort und kennt die Probleme bei der Versorgung.
In einem Interview erklärt Biegus, dass Hilfsmittel in der Versorgung von Wachkoma-PatientInnen unerlässlich sind und zur Versorgungsqualität beitragen:
Wachkoma-PatientInnen benötigen eine intensivierte Behandlungspflege mit enteraler Ernährung. Viele von den Betroffenen haben auch Trachealkanülen wegen Atemwegsproblemen, deshalb sind Personal-Qualifikationen unabdingbar.
Personalmangel verschärft sich allerdings durch die derzeitige Ausbildungssituation sowie den Fachkräftemangel, aus diesem Grunde sind Hilfsmittel im Wachkoma-Bereich äußerst wichtig.

Optimierte Versorgung in der Schwerstpflege: Herausforderungen und Hilfsmittel
Die Schwerstpflegebedürftigkeit kann in jedem Alter auftreten. Der Versorgungsbedarf ist demnach vom Alter der PatientInnen und vom Grad der Schädel-Hirn-Traumata abhängig, erklärt die Expertin. Fachkompetenz mit einem hohen Gesamtaufwand in Pflege und Betreuung wie Lagerungstechniken und Mobilisierung bedingen Intensität in der Behandlungspflege.
Bei vielen PatientInnen ist die enterale Ernährungsform anfangs problematisch, deshalb sind Durchfälle keine Seltenheit. Bei Diarrhö entstehen aber oft Hautprobleme, die auch mit chronischen Wunden im perianalen Hautbereich einhergehen können.
E.coli-Infektionen und Wundliegegeschwüre (Dekubiti) gehören zum Versorgungsalltag, deshalb fordern ExpertInnen wie Katja Biegus Hilfsmittel wie Stuhldrainagesysteme zur Erleichterung des Arbeitsalltags.
Drainagesysteme in der außerklinischen ambulanten und stationären Intensivpflege, vor allem im Wachkoma-Sektor, schonen zudem Personal-Ressourcen und bringen dadurch Zeitersparnis mit sich. Hilfsmittel wie diese sind hautschonend und verbessern dadurch die Versorgungsqualität.
Zudem schonen sie die Umwelt, wenn Inkontinenz-Materialien in großer Anzahl benötigt würden, wenn Betroffene Durchfall hätten.
Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (kurz IAD) wird auch durch den Einsatz dieser Hilfsmittel in ihrer Entstehung reduziert.
Bei der Hygiene der Wachkoma-Patientinnen spielt auch das Deutsche Netzwerk für die Qualitätsentwicklung in der Pflege (DNQP) und notwendige Expertenstandards eine entscheidende Rolle.