Pflegereform Österreich: 38 Maßnahmen zur Verbesserung der Rahmenbedingungen in der Pflege

25.03.24

Unser Nachbarland Österreich hat umfassende Verbesserungen in Form einer Pflegereform I und II eingeleitet. Diese betrifft sowohl den Pflegeberuf als auch die Pflegeausbildung und berücksichtigt zudem Betroffene und pflegende Angehörige. Teil I der österreichischen Pflegereform ist schon umgesetzt worden. Dabei wurden hauptsächlich die Gehälter von Pflegekräften erhöht, aber auch die Pflegesätze angepasst. Der erste Teil der Reform hat 20 Eckpunkte und Kosten von einer Milliarde Euro verursacht.

Jetzt folgt Teil II mit einem Maßnahmen-Katalog von 18 Verbesserungen. Diese Maßnahmen haben die 24-Stunden-Betreuung, Gesundheits- und Krankenpflegeberufe sowie pflegende Angehörige im Fokus:

Um die 24-Stunden-Betreuung zu gewährleisten, finanziert der österreichische Bund 23 Millionen Euro an Gesamtkosten. Zusätzliche Hausbesuche, die Teilbarkeit der Betreuung mit bis zu drei Personen in einem privaten Haushalt sowie der Ausbau von Beratungsstellen gehören zum Ausbau des Maßnahmenpaketes; E-Learning-Programme- und Angebote sowie mehr Abrechnungstransparenz inkludiert.

Die Gesundheits- und Krankenpflegeberufe profitieren von einer Ausweitung der Verordnungsfähigkeit von Medizinprodukten durch Pflegepersonal. Zudem sollen ausländische Pflegekräfte und Pflegeassistenten schneller in das österreichische System integriert werden. Auch Zivildienstleistende gehören in diese Kategorie. Schulungen und Bachelor- beziehungsweise Masterstudiengängen in der Pflege soll der Zugang erleichtert werden, für mehr Akademisierung des Pflegeberufs.

Pflegende Angehörige erhalten einen höheren Angehörigenbonus, auch wenn sie nicht im selben Haushalt wohnen. Es gibt zudem Pflegehospizkarenzgeld für Selbstständige. Auch Eltern kranker Kinder erhalten Pflegekarenzzeit und -geld für die Rehabilitation.
Das Gesamtkonzept beinhaltet des Weiteren Pflegegeld für pflegende Angehörige und die Ausweitung von Hilfestellungen. Sogenannte Young Carers finden zudem Berücksichtigung, mit Unterstützung von Apps und Infokampagnen, wenn Kinder und Jugendliche ältere und kranke Familienmitglieder pflegen müssen.