Schwierige Diagnose und Behandlung des Charcot-Fußes

04.03.24

In Deutschland bekommen jährlich 250.000 Menschen die Diagnose „Diabetisches Fußsyndrom“. 10.000 davon habe eine gefährliche Sonderform mit einem hochkomplexen Erkrankungsmuster, das interdisziplinär behandelt werden muss, denn es handelt sich um eine diabetisch-neuropathische Osteoarthropathie, auch Charcot-Fuß genannt.

Der Entdecker der von Nervenschäden verursachten Erkrankung, die nicht nur DiabetikerInnen ereilen kann, heißt Jean-Marie Charcot. DiabetikerInnen mit Polyneuropathie oder Menschen mit anderen Nervenschäden können an der gefährlichen Erkrankung leiden, die mit Deformationen, offenen Wunden und Knochen- und Gelenkszerstörungen einhergeht. Schwellungen, Rötungen, Wärme, Unruhe, Kribbeln und Instabilität der Füße sind Indizien für die Erkennung der Sonderform, die oft fehldiagnostiziert oder verspätet festgestellt wird.

Eine verspätete Therapie des Charcot-Fußes ist vor allem auf das Nachlassen des Schmerzempfindens bei DiabetikerInnen zurückzuführen. Weil das Schmerzempfingen nachlässt, entstehen Gelenküberlastung- und zerstörung. Ermüdungsbrüche und Ödeme mit Entzündungen sind die ersten Symptome durch Belastungen und Schädigungen am Fußskelett.

Menschen mit Polyneuropathie, aber auch Nicht-DiabetikerInnen mit normalen Langzeit-Blutzuckerwerten sind Betroffene des Charcot-Fußes, weil die Genetik den Ausschlag geben könnte. Typ-1 und 2-Diabetikerinnen mit Sensibilitätsstörungen an den Füßen sind gleichermaßen oft betroffen, deshalb ist das Testen der Nervenfunktion essenziell.

Eine tägliche Kontrolle der Füße ist genauso wichtig wie gutes Schuhwerk und die richtige Fuß- und Nagelpflege. DiabetikerInnen sollten zudem regelmäßige Kontrolltermine wahrnehmen und auf Rauchen und Alkohol verzichten. Übergewicht und schlechte Blutdruck- und Blutfettwerte gilt es zudem zu vermeiden.

Zur gezielten Therapie des Charcot-Fußes empfehlen ExpertInnen eine MRT-Diagnostik sowie eine kostenlose ärztliche Zweitmeinung sowie eine interdisziplinäre Versorgung. Eine Ruhigstellung des betroffenen Fußes mit Hilfe eines Gipsverbandes oder einer Orthese zur Vermeidung von Fußschäden und langwierigen Fehlstellungskorrekturen wird empfohlen.