Stiftung ZQP: Wissen verhindert Infektionen im Wundversorgungsprozess
24.09.25
Um die Patientensicherheit bei der Wundversorgung einzuhalten, muss die Infektionsgefahr minimiert werden. Das Infektionsrisiko bei einem Verbandswechsel kann demnach durch einfache Hygienemaßnahmen gesenkt werden.
Das richtige Hygiene-Management ist daher das A und O in der ambulanten Praxis, damit Berichte über kritische Ereignisse aus der professionellen Langzeitpflege nicht zur Normalität werden.
Seit April dieses Jahres gibt es nämlich ein sogenanntes Reporting-System Pflege-CIRS des Zentrums für Qualität in der Pflege, kurz ZQP. CIRS bedeutet Critical Incident Reporting System und berichtet über kritische Ereignisse, wie beispielsweise eine Sepsis, die es unbedingt zu vermeiden gilt.
Nach Analyse der Fälle gibt das ZQP praxisorientierte Tipps und Ratschläge, um mit einfachen Hygiene-Standards Infektionsgefahren vorzubeugen.
Im Pflegealltag wird schon mal in stressigen Phasen etwas vergessen, wie die Händedesinfektion und/oder das Tragen von sterilen medizinischen Einmal-Handschuhen. Sterile Pinzetten und eine sofortige Entsorgung des Verbandmaterials gehört auch zu der sogenannten Non-Touch-Technik im Wundversorgungsprozess.

Ein spezialisiertes Wundmanagement ist hilfreich
Die gemeinnützige Stiftung empfiehlt zudem zur Prävention des Infektionsrisikos das Durchsprechen von Hygiene-Standards vor jedem Verbandswechsel im Team. Dabei ist es egal, ob eigene Pflege-Richtlinien oder aber übliche Pflegestandards befolgt werden.
Auch müssen die einzelnen Kernkompetenzen im Vorhinein festgelegt werden. Hilfreich für ein qualitativ hochwertiges Vorgehen ist ein organisationsinternes spezialisiertes Wundmanagement, das mit zertifizierter Wundexpertise umgesetzt wird. Zudem können zusätzliche Weiterbildungen, Schulungen und Lerninhalte immer wieder das Bewusstsein für Hygiene schärfen. Auch kritisches Hinterfragen im Team und das Einbinden aller Akteure (Pflegebedürftige und Angehörige) in den Versorgungsprozess ist ausdrücklich erwünscht.
Das ZQP hält eine „offene Fehlerkultur“ bei Nichteinhaltung von Hygiene-Maßnahmen für besonders wichtig sowie die Besprechung kritischer Ereignisse.
Quelle: https://www.rechtsdepesche.de/hygienemassnahmen-wundversorgung/