Nekrotisierende Fasziitis: Seltene, aber gefährliche Erkrankung der Faszien

25.03.24

Es gibt Menschen bestimmter Risikogruppen, die empfindlich für eine nekrotisierende Fasziitis sind.
Eine nekrotisierende Fasziitis ist eine bakterielle Infektion der menschlichen Haut, des Unterhautgewebes, der Bindegewebshüllen und der Faszien als Bindegewebsstrukturen, die Muskeln, Knochen, Nervenfasern und auch Organe schützend umhüllen. Das infizierte Gewebe stirbt daraufhin sehr schnell ab, sodass Betroffene bei lebendigem Leib regelrecht verfaulen.

Zuerst können Arme und Beine, aber auch der ganze Körper in Mitleidenschaft gezogen werden. Es gibt aber auch eine gewisse Unsichtbarkeit der schweren bakteriell bedingten Weichteilinfektion. Manchmal erscheinen auch nur Bläschen und eine Violett- oder Schwarzfärbung der Haut.
Sehr starke Schmerzen bis hin zum Bewusstseinsverlust können auch auf die Krankheit hindeuten. Schmerzen lassen erst nach, wenn genügend Nervenfasern durch das Endringen von Streptokokken, Staphylokokken oder Clostridien abgestorben sind. Die Giftstoffe dieser Bakterien zerstören letztlich die Gewebestrukturen und lösen Entzündungen aus, weshalb auch Fieber und Verwirrtheitszustände die Regel sein können.

Kleinste Wunden bei Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes und Durchblutungsstörungen, aber auch das Alter und ein geschwächtes Immunsystem reichen aus, damit die sogenannten fleischfressenden Bakterien gefährlich werden können.

Auf 100.000 EinwohnerInnen kommen im Mittel weltweit 0,3 bis 5 Fälle. Thailand hat sogar 15,5 Erkrankte auf 100.000 Menschen in der Bevölkerung.
Auch eine Sepsis (Blutvergiftung) ist möglich, wenn die Erreger in die Blutbahn gelangen und sich vermehren.
Nach der Diagnose benötigen PatientInnen sofort eine entsprechende Therapie; im Anfangsstadium mit Gabe von Antibiotika und bei fortgeschrittener Gewebezerstörung durch eine chirurgische Abtragung der befallenen Gewebestrukturen. Etwa ein Drittel aller PatientInnen sterben an der bakteriellen Infektion, die bei verzögerter Behandlung und Risikofaktoren noch häufiger tödlich verläuft.