Dekubitus-Prophylaxe ist von immenser Bedeutung
22.01.24
Pflegebedürftige Personen mit Pfleggrad benötigen Hilfe. Wenn Immobilität hinzukommt, entwickelt jede/r fünfte Pflegebedürftige einen Dekubitus, ein sogenanntes Druckgeschwür.
Pflegekräfte und Angehörige stehen dann vor großen Herausforderungen, denn bettlägerige und bewegungseingeschränkte Menschen können eine chronische Wunde entwickeln, die sich zu einem Dekubitus ausbildet. Der Heilungsprozess ist langwierig und komplex. Das Stadium der Schwere der Erkrankung wird dabei in vier Grade eingeteilt:
Dekubitus-Grad 1 ist „nur“ eine Hautrötung. Der schwerste vierte Grad zeichnet sich durch tiefe Wunden mit Sichtbarkeit von Sehnen, Knochen und Gelenken aus.
Die Wundbehandlung sollte immer durch ein feuchtes Wundmilieu gekennzeichnet sein. Zusätzlich müssen Lagerungstechniken erlernt und angewendet werden, die Druckentlastung- und verteilung garantieren. Entsprechende Pflegehilfsmittel, wie Antidekubitus-Matratzen, können dabei von der Pflegekasse in Anspruch genommen werden.
Am besten ist es jedoch einen Dekubitus im Vorfeld zu verhindern, denn oft sind Druckgeschwüre auf Pflegefehler zurückzuführen.
Bei der Entstehung von Wundliegen spielen Risikofaktoren eine große Rolle, deshalb sollten RisikopatientInnen immer ausreichend auf Rötungen beobachtet und gegebenenfalls mobilisiert werden.
Die Pflege der Haut mit pH-neutralen Reinigungsmitteln und pflegenden Wasser- in- Öl-Emulsionen ist ebenso wichtig wie das Tragen von atmungsaktiver und weiter Kleidung. Tragen Betroffene Windeln, sollten diese auch frühzeitig gewechselt werden, um Mazerationen der Haut zu vermeiden. Eine ausgewogene Ernährung mit einer ausreichenden Trinkmenge ist zudem eine Empfehlung zur Prophylaxe eines Dekubitus nach den Expertenstandards in der Pflege.
Die neue Pflegereform 2023 garantiert Betroffenen und deren Angehörigen ab dem Jahr 2024 höhere Leistungsbeträge für ambulante Pflegesachleistungen in der Grundpflege.