Dekubitalulzera: Wissenswertes in Kurzform
28.05.2024
Pflegebedürftige Menschen in der Langzeit-Krankenpflege und in Krankenhäusern neigen zu Hautveränderungen durch einen Dekubitus (Wundliegen). Die Prophylaxe solch eines Druckgeschwüres der Haut ist deshalb das A und O in der Pflege.
Durch Druck- und Scherkräfte infolge von Immobilität oder ungünstiger Anamnese, sprich Risikofaktoren, entstehen meist über einem Knochenvorsprung, wie bei Steiß- und Kreuzbein, Ellenbogen, etc., Wunden; nahezu immer an Körperstellen mit geringem Unterhautfettgewebe. Regelmäßiges Umlagern, spezielle Matratzen oder Bewegung verhindern die Entstehung eines Dekubitus.
Stadien, Diagnose und Behandlung
Allerdings erkranken jedes Jahr 400.000 neue PatientInnen mit bestimmten Risikofaktoren, zu denen Immobilität, Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus, Demenz, Mangelernährung und Flüssigkeitsmangel gehören. Ein hohes Lebensalter ist unter anderen weiteren Faktoren auch ein Grund.
Zwei bis maximal fünf Prozent aller pflegebedürftigen PatientInnen sind laut Metaanalyse von einem Druckgeschwür ab Stadium 2 betroffen, das in der Schwere der Ausprägung unterschiedlich sein kann.
Man unterscheidet demnach vier verschiedene Stadien: Stadium 1 ist nur durch eine nicht wegdrückbare Rötung gekennzeichnet. Im Stadium vier sind alle Hautschichten von Zerstörung und Gewebenekrose betroffen. Auch Muskeln, Sehnen und Knochen können geschädigt werden, wenn Sauerstoffmangel im Gewebe vorliegt.
Übermäßige Druck- und Scherkräfte führen dann auch zu einer Störung des Säuren-Basen-Haushaltes, das heißt, dass der pH-Wert des Blutes unter einen gewissen Wert absinkt. Ödeme und Blasen sind die Folge sowie Nekrosen und Gewebeschädigung bis hin zum Dekubitus höchsten Ausmaßes.
Die Diagnose eines nicht so ausgeprägten Dekubitus stellen Pflegekräfte mit Hilfe des Fingertestes, der in Ordnung ist, wenn sich nach Druck mit einem Finger auf die Haut die Stelle erst weiß und dann rot färbt. Bei einem beginnenden Dekubitus ist die Weißfärbung nicht vorhanden.
Die Behandlung richtet sich immer nach der Art und der Schwere. Auf jeden Fall soll Druck vermieden werden. Außerdem findet gründliches Reinigen (Debridement) der Wunde statt, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme einer Antibiose bei einer Hautinfektion. Eine anschließende feuchte Wundbehandlung (Hydro-Therapie) ist das Mittel der Wahl bei einem Dekubitalulcus.