Poröse Chitosan-Wundauflage stoppt schwere Blutungen
28.05.2024
Eine Gruppe um Wissenschaftler Amrit Gosha von der Harvard Medical School ist es gelungen zu zeigen, dass eine Wundauflage aus einer veränderten Substanz aus Krabbenschalen starke Blutungen in weniger als zehn Minuten stoppen kann.
Selbst Personen, die hochdosierte Blutverdünner einnehmen, können nach Verletzungen mit dieser neuen Wundauflage aus Chitosan gerettet werden. Die US-amerikanischen und indischen Forschenden haben die Substanz aus Krabbenschalen „Chitin“ so chemisch verändert, dass Chitosan als blutstillendes Mittel (Hämostyptikum) dabei herauskommt.
Vom Chitin wird einfach eine Acetylgruppe abgespalten. Das Endresultat Chitosan hat positiv geladene Teilchen an der Oberfläche einer Wundauflage, die sich mit den negativ geladenen Blutbestandteilen binden und die Blutgerinnung einleiten.
Innovative Chitosan-Wundauflage mit Porenstruktur optimiert Blutstillung in der Notfallmedizin
Ältere Wundauflagen mit Chitosan im imprägnierten Mull sind materialtechnisch nicht optimal, sodass die Forschenden eine poröse Wundauflage entwickelten, die für die Blutstillung in der Notfallmedizin optimal ist.
Chitosan-Gerüste mit kugelförmigen Poren einer bestimmten Größe absorbieren Blut binnen maximal neun Minuten und stoppen so idealerweise eine schwere Blutung.
Da der Bedarf an Hämostyptika wegen steigender Zahlen von Blutverdünner-PatientInnen weiter steigt, ist die Struktur der Chitosan-Wundauflage entscheidend für eine erfolgreiche Blutstillung.
Weitere Untersuchungen und Testungen mit der neuen Wundauflage müssen zeigen, ob ältere Chitosan- und Kaolin-Präparate in der Notfallmedizin wirkungsvoll ersetzt werden können.